The Strangers: Chapter 1 (2024)

Inhalt / Kritik

Fünf Jahre sind Ryan (Froy Gutierrez) und Maya (Madelaine Petsch) zusammen und um dies gebührend zu feiern, unternehmen die beiden einen Roadtrip quer durch die USA. In Oregon halten sie in der kleinen Gemeinde Venus, um etwas zu essen, doch als ihr Auto nicht mehr anspricht, müssen sie die Nacht in einem nahen Ferienhaus, einer Hütte am Waldrand, verbringen. Die Beiden machen das Beste aus der Situation, doch je länger sie in der Hütte bleiben, desto mehr häufen sich die merkwürdigen Ereignisse. Eine junge Frau klopft an ihre Tür und fragt nach einer Freundin, die angeblich dort wohnen soll, der Strom fällt immer wieder aus und Gegenstände scheinen auf einmal nicht mehr an ihrem Platz zu sein. Nachdem sich Ryan aufgemacht hat, um etwas zu essen zu holen, kommt Maya dem Grund für die Vorkommnisse auf die Spur: Drei maskierte Fremde lauern ihnen auf und haben sich bereits Zugang zum Haus verschafft. Es beginnt ein Kampf gegen die Eindringlinge, die anscheinend mehr wollen, als die beiden um ein paar Dollar zu erleichtern.

Ein Neustart der „Fremden“

Renny Harlins The Strangers: Chapter 1 ist das erste Kapitel des Neustarts des The Strangers-Franchise, der 2008 mit Bryan Bertinos The Strangersbegann und 2018 mit Johannes RobertsThe Strangers: Opfernachtfortgesetzt wurde. Wie Produzent Courtney Solomon erklärt, sollen die drei bereits abgedrehten Kapitel des Neustarts zum einen neue Zuschauer in die „Welt von The Strangers“ einführen und zum anderen diese erweitern. Darüber hinaus sollen die drei Filme eine Art Charakterstudie sein, die auf denselben Inspirationen aufbaut, wie das Original von 2008, beispielsweise den Manson-Morden. Von wenigen Ausnahmen abgesehen, ist The Strangers: Chapter 1 im Grunde ein Remake des ersten Films der Reihe, nicht nur erzählerisch, sondern auch was Aspekte wie einige der Schockmomente angeht.

In der Filmindustrie gibt es wenige Überraschungen, doch das man ausgerechnet der The Strangers-Filmreihe einen Neustart verpassen muss, war nicht unbedingt zu erwarten. Während das Original vor allem schauspielerisch überzeugen konnte und überraschend dreckig und unangenehm war, konnte man dies von der reichlich konventionellen und langweiligen Fortsetzung nicht gerade behaupten. Im Grunde wurde die Formel, die sich die Macher von anderen bekannten Slasherfilmen abgeschaut hatte, per Copy and Paste-Verfahren noch einmal angewandt, sodass man wohl bei einem dritten Teil nicht mehr erwarten konnte, als eine ähnliche Vorgehensweise.

The Strangers: Chapter 1 scheint dies zu bestätigen, denn alle Aspekte, die man dem Original noch positiv anrechnen konnte, sind nunmehr aufgegeben worden für einen 08/15-Slasherfilm, der – wenn man bedenkt, dass noch zwei Teile folgen sollen – anscheinend versuchen will, die Hintergründe der maskierten Mörder zu erzählen, was eigentlich nie etwas Gutes bedeutet. Die Momente, die man aus The Strangers von 2008 noch in Erinnerung hat, beispielsweise das packende Finale, hat man übernommen, sodass Zuschauer des Originals keinen Grund haben, sich Harlins Film anzusehen, außer vielleicht für den Cliffhanger in den letzten Minuten.

Wenig Fremdes, viel Bekanntes

Im Grunde ist also nichts „strange“ in The Strangers: Chapter 1, sondern im Gegenteil wird vieles bekannt sein. Madelaine Petsch (Polaroid) und Froy Gutierrez (Hocus Pocus 2) ersetzen Liv Tyler und Scott Speedman aus dem ersten Film als Paar, das schon sehr lange zusammen ist und sich davor fürchtet, den nächsten Schritt in ihrer Beziehung einzugehen. Die Chemie zwischen den beiden stimmt durchaus, sodass man bei dem Überlebenskampf der beiden gegen die Eindringlinge mitfiebern kann. Besonders gelungen (auch in technischer Hinsicht) ist beispielsweise eine Sequenz, in der Maya und Ryan den Kriechkeller des Ferienhauses nutzen, um zu entkommen und jeder Laut sie verraten könnte.

Bedauerlich ist hingegen, dass ihre Figuren einige nicht nur unlogische, sondern überaus dumme Entscheidungen treffen, bei denen sich der ein oder andere Zuschauer am Kopf kratzen wird. Die Inszenierung ihrer Angreifer folgt dem Prinzip, was man aus dem ersten Film kennt oder eben aus jedem anderen Slasherfilm seit John Carpenters Halloween, wenn sie scheinbar aus dem Nichts immer wieder erscheinen und ihre Opfer terrorisieren. Die Inszenierung macht es jedoch mehr als deutlich, wann ein solcher Überraschungsangriff erfolgen wird.

Credits

OT: „The Strangers: Chapter 1“
Land: USA
Jahr: 2024
Regie: Renny Harlin
Drehbuch: Alan R. Cohen, Alan Freeland
Musik: Justin Burnett, Òscar Senén
Kamera: José David Montero
Besetzung: Madelaine Petsch, Froy Gutierrez, Gabriel Basso, Ema Horvath, Ella Bruccoleri

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The Strangers: Chapter 1 (2024)
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Author: Msgr. Refugio Daniel

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